Das Thema Windkraft im Sauerland ist für viele ein hoch emotionales Thema. Unser Ratsmitglied Frank Kreutzmann hat hier insbesondere für seinen Heimatort Elpe in der letzten Sitzung des Ausschusses für Planen und Bauen seinen Emotionen ausdruckt verliehen.

Klimaschutz ja, da stehe ich auch voll hinter, aber bitte schön mit Augenmaß, denn diese Windkraft- Planungen im Gebiet Mannstein halte ich für eine Natur -, Landschaft- und Artenschutzzerstörung in ganz, ganz großem Stil. Eine Zerstörung u.a. durch riesige Rodungsmaßnahmen sowie das Auskoffern der Fundamente, verbunden mit dem Einbau der erheblichen Betonmassen in einem nicht bezifferten Schaden für Mensch, Tier und Natur.

Des Weiteren wird dieses große, einzigartige zusammenliegende Landschaftsschutzgebiet in der Stadt Olsberg durch den Hsk für die Windkraft freigegeben und komischerweise werden solche entsprechenden Gebiete in der Stadt Winterberg für die Windkraft nicht zugelassen. Diese Vorgehensweise des HSK kann und werde ich nicht akzeptieren. Warum wird hier mit zweierlei Maßstab gemessen?

Dazu noch obendrauf die über 2 km lange autobahnähnliche Zuwegungen mit vielen Rodungs- und Ausbaumaßnahmen für die tonnenschweren und überbreiten Lkws die von der Siedlinghauser über die Brunskappler Höhe bis ins Gebiet Mannstein, genau verlaufend über den etwa 680 m hohen Höhenrücken, verkehren.

Die hoch frequentierten, herrlichen Wanderwege, alles wird in diesem Gebiet zerstört und dazu werden noch im Winter sämtliche Wege wegen Eisschlag gesperrt werden müssen, das hat aus meiner Sicht mit Klimaschutz nichts zu tun.

Des Weiteren ist unerforscht, wie sich in den Tallagen die ganzen Immissionen summieren und wie sich der Infraschall auswirkt.

Die Windräder zerstören schon bei der Gewinnung der Materialien zur Herstellung in anderen Teilen der Welt, die Umwelt. Die Windräder selbst werden später als Sondermüll entsorgt. Wenn kein Wind weht, gibt es keinen Strom.

Dieser muss kostspielig aus anderen Ländern, die z. B. Atomkraftwerke haben, hinzugekauft werden.

Ich könnte noch ein paar Kriterien hier aufführen, u.a. der Schattenschlag sowie der Infraschall, soll ja entsprechend geprüft worden sein, anscheinend und für mich nicht überraschend, alles pro Windkraft.

Bis jetzt haben wir uns im Rat sowie im Ausschuss ausschließlich gesetzeskonform verhalten, aber jede einzelne Meinung eines Rats bzw. Ausschussmitgliedes wurden bis heute nicht angehört. Ich habe immer raus gehört, wir müssen uns an die Regeln halten. Wir müssen jetzt agieren und nicht mehr reagieren

Wofür sitze ich dann eigentlich, als gewähltes Ratsmitglied, hier, um stellvertretend demokratische Mehrheitsentscheidungen für einen Ort treffen zu wollen, wenn andere Behörden über den Kopf hinweg entscheiden. Hier geht es für viele Anlieger in den betroffenen Ortschaften um Existenzen und Lebensqualität. Etliche tausende Einwände in verschiedenen Verfahren wurden erhoben, aber leider kein Gehör gefunden.

Da wurde vor geraumer Zeit über den HSK eine Abfrage an die jeweiligen Ortsvorsteher gestellt, und bitten um Angabe von leerstehenden Wohnhäusern in den jeweiligen Ortschaften. 

Wenn ich genau über die Anfrage nachdenke, dann Frage ich mich wirklich, passt das alles noch zusammen? ist das so gewollt? Gibt es andere Absichten? 

Bereits heute deuten mir viele junge, aber auch ältere Einwohner von Elpe und Heinrichsdorf an, das die Zukunft von unseren schönen landschaftlich gelegenen Wohnorten in Gefahr ist. Viele ehrenamtliche Bemühungen in den Orten, zum Verbleib mit hohem Zeitaufwand werden angestrebt und durchgeführt und leider durch diesen unsinnigen Bau von Windkraftanlagen weiter zerstört.

Die Windkraftanlagen beeinträchtigen nicht nur wegen des industriellen Charakters das Landschaftsbild, sondern tangieren auch das touristische Wohlbefinden und Wertegefühle, der Erholungssuchenden besonders stark. Die Urlaubsqualität wird nachhaltig negativ beeinflusst, so dass dieses, Auswirkungen auf den Wirtschaftsfaktor Tourismus hat. Wenn ich dann aus aktuellen Studien und Umfragen lese, dass Windkraftanlagen nicht störend sind, dann Frage ich mich, wer und wo hat diesen Unsinn erstellt.

Ich habe mir in letzter Zeit viele Windkraftanlagen dieses Ausmaßes angeschaut, und ich bin der vollen Überzeugung, dass viele gar nicht wissen, was das für Ausmaße und Folgen hat. Die Ernüchterung kommt, wenn die Sichtweiten der Wäscheleinen ähnlichen Konstruktionen auf einer Länge von über 1 Km auf dem Höhenrücken fertig gestellt sind.

Dann ist es leider zu spät und ein paar wenige, gierige Firmen aus der weiten Entfernung machen sich finanziell, zu Lasten für unsere Lebensqualität, die Taschen voll.

Der Höhenrücken mit einer Höhenlage von 650 bis fast 700m Höhe und dazu noch über 250 m hohe riesige Windkraftanlagen, wo wir dann annähernd auf eine Höhenlage von 1000m angekommen sind. Für mich klingt das alles unglaublich und inakzeptabel.

Nachfolgend noch eine Anmerkung in Richtung der Grünen im Rat, die diese Vorgehensweise mit dem Bau der Windkraftanlagen auf dem Mannstein in verschiedene Sitzungen immer wieder versuchen zu forcieren und zu unterstützen. Des Weiteren haben sie in den letzten Ausschusssitzungen immer wieder mit populistischen Aussagen geglänzt.

Ich gehe davon aus, dass sie diese vorgenannten Tatsachen und enormen Bau- sowie Rodungsmaßnahmen detailliert, innerparteilich und einvernehmlich in der Fraktion der Grünen abgestimmt haben. 

Eine grüne Partei halte ich für grundsätzlich gut im Rat, aber hier stelle ich mir die Frage,

Was hat das mit Grün zu tun…

Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich noch eine Anmerkung tätigen:

Hoffentlich steht nicht bald in den Werbeflyern des Hochsauerlandkreises.

Das Land der 1000 Windräder,

Ich appelliere nochmals an die Vernunft aller, im Sinne von den Anliegern der betroffenen Ortschaften zu entscheiden.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit